09.08.21 Für bezahlbares Wohnen und ein Ende der Investorengetriebenen Stadtentwicklung (PM)
In der Auseinandersetzung um das Göttinger Grotefend-Areal gab es Kritik am Verfahren, wie auch an der Ausgestaltung des geplanten Gebäudes. Aus Sicht des Bündnisses „Gutes Wohnen für Alle“ ist ein wichtiger Punkt dabei jedoch bislang vernachlässigt worden: Die Frage des bezahlbaren Wohnens.
Florian Daetz vom Bündnis erklärt hierzu:
„Die Stadt beteuert regelmäßig, dass günstiger Wohnraum ganz oben auf ihrer Agenda stünde. Nun soll es das nächste große Bauprojekt geben, in dem kein bezahlbares Wohnen vorgesehen ist.“
Aus Bündnissicht zeigt das Vorhaben einmal mehr, dass die Wohnungspolitik der Stadt nicht funktioniert. Diese hatte angekündigt, dafür zu sorgen, dass in jedem größeren Neubau 30 Prozent bezahlbarer Wohnraum entstehen werde. Bislang wurde diese Regelung jedoch nicht realisiert.
Daetz erläutert dazu:
„Das selbst gesetzte 30-Prozent-bezahlbar-Ziel hat die Stadt längst aufgegeben. Im Fall des Grotefend-Areals läuft es wieder einmal nach dem Modell: Investor bestellt – Stadt Göttingen liefert. Wieder einmal wird die Schaffung von dringend benötigtem Wohnraum in eine unbestimmte Zukunft vertagt. Das städtische Konzept für bezahlbares Wohnen ist gescheitert.“
Das Bündnis fordert eine grundsätzlich andere Wohnungspolitik in Göttingen und kündigt an, nicht nur beim Grotefend-Areal genau hinzuschauen:
„Wer in den letzten Jahren nach einer Wohnung gesucht hat weiß: Mittlerweile stecken wir auch in Göttingen in einer echten Wohnungskrise. Es muss jetzt konsequent bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden, anstatt weiterhin den Investoren den roten Teppich auszurollen, egal was sie mit unserer Stadt vorhaben. Wir sind nicht bereit, diesen Kurs der Stadt weiter zu akzeptieren und werden uns einmischen, wo es geht“, stellt Daetz abschließend fest.
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Das seit 2019 wirkende Bündnis „Gutes Wohnen für Alle“ versteht sich als selbstorganisierte Interessenvertretung aus Mieter_inneninitiativen, politischen Gruppen, kritischen Wissenschaftler_innen, Gewerkschafter_innen und Wohnrauminitiativen.
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